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In den USA wird in einigen Wohnanlagen die DNA von Hunden registriert, um herauszufinden, von wem die Kacke auf dem Bürgersteig stammt. Auch in einem Londoner Stadtbezirk denkt man über solche Maßnahmen nach.

Quelle: Fluter „Gene“ Ausgabe Herbst 2016/Nr. 60

Mehr zum Thema Gendatenbanken, Biologie und Ethik:
Bundeszentrale für politische Bildung

„Transgenerationale Traumatisierung“ oder „Mehrgenerationale Psychotraumatologie“

Heute eine Artikelempfehlung: Frau Saskia Heckens zum Thema „Transgenerationale Traumatisierung“ oder „Mehrgenerationale Psychotraumatologie“:

Vererbte Wunden – Trauma im System

Die politische Situation in und um Europa herum bringt Themen wie Krieg, Flucht & Vertreibung und damit einhergehende sexuelle Übergriffe noch einmal zurück in unsere Aufmerksamkeit, wie nie zuvor in der deutschen Geschichte. Begriffe wie Kriegskinder, Nachkriegskinder und Kriegsenkel werden lauter und größer, geprägt durch die Bücher von Sabine Bohde und Luise Reddemann. Die Resonanz ist groß, wie ich in meiner Praxis und Gruppenarbeit erlebe. Die alten traumatischen Erfahrungen, inzwischen schon über 70 Jahre her, stecken noch in den Systemen der Familien, in den Menschen selbst und sind auf der Gefühlsebene noch lebhaft und präsent. Und sie sind noch lange nicht so verblasst, wie man dies nach so einem langen Zeitraum erwarten sollte. Heilt die Zeit wirklich alle Wunden oder ist es möglich, dass Traumatische Erfahrungen im System weiter vererbt werden?

In der Systemischen  Therapie  und Traumatherapie erleben wir, wie sehr diese Themen die Menschen berühren, durch alle  Altersschichten hindurch. Alte Menschen weinen plötzlich über Dinge, die inzwischen über 70 Jahre her sind. Eigentlich doch vorbei und trotzdem sind die damit verbundenen Gefühle, während sie darüber sprechen noch so präsent, als wären sie gestern geschehen. Ängste und Wut steigen in den Menschen auf und es sind  Sätze zu hören wie „Meine Eltern haben auch nichts bekommen, als sie aus dem Osten hierher ankamen, die Flüchtlinge jetzt bekommen alles hinterher geschmissen!“. Und auf der anderen Seite aber auch ein tief empfundenes Mitgefühl mit den Menschen, die heute aus ihrer Heimat fliehen müssen, die dem Entsetzen des Krieges direkt ins Auge sehen mussten und ihre Familienmitglieder verloren oder zurückgelassen haben.
Ebenso ist zu hören von dem Impuls helfen zu wollen, Unterstützung anzubieten, da zu sein.
Einige Menschen fühlen sich gelähmt, können nicht mitfühlen, können nicht helfen, sind erstarrt in ihren Gefühlen, handlungsunfähig, machtlos der Größe dieser Thematik gegenüber.

Was genau passiert aber in jedem Einzelnen dadurch, dass der Krieg heute wieder so präsent bei uns wird. Kann es wirklich sein, dass diese alten Erfahrungen noch so real von Menschen hier bei uns erlebt werden, die teilweise gar nicht mehr selbst am Kriegsgeschehen der Jahre 1939-1945  beteiligt waren, vielleicht sogar selbst ihre Eltern nicht.

Weiter –> Link zum Originalartikel: http://www.naturheilpraxis-heckens.de/artikel/vererbte-wunden-trauma-im-system