Ein Beitrag über Nerze, Luxus Tierbetten, Hundesofas und andere räuberische Plagen
Der Mink aus der Familie der Marder stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde für die Pelzzucht in Europa eingeführt. Aus der Gefangenschaft geflohen oder befreit, ist er inzwischen überall in Europa verbreitet und verdrängt den stark gefährdeten Europäischen Nerz. Beide Schwimmtaucher sind Einzelgänger und halten sich bevorzugt in Ufernähe von gut bewachsenen Gewässern auf.
Kreuzungen zwischen Mink und Europäischem Nerz sind nicht möglich. Der Nordamerikaner sieht ähnlich aus wie der Europäer und hat auch eine ähnliche Lebensweise – aber der Mink ist größer, robuster und ein aggressiver Revierverteidiger. Die Körperlänge des Minks beträgt 34 bis 46 cm plus einem ca. 20 cm langen Schwanz. Das Fell ist braun, dunkelbraun bis schwarz gefärbt und wasserabweisend. Auf dem Speiseplan des Minks stehen kleinere Tiere wie zum Beispiel Fische, Krebse, Amphibien, Insekten, Mäuse, Ratten, Jungvögel und Vogeleier. Gejagt wird in der Dämmerung und Nachts. Am Tage bleibt der Mink im Bau. Am liebsten wohnt der Mink in fertigen Bauten von Bisamratten oder Kaninchen. Feinde sind Fischotter, Füchse, Katzen, Hunde, die Staupe und hauptsächlich der Mensch.
Ein paar Gründe für den starken Rückgang der Europäischen Nerzbestände: Der kleinere Europäische Nerz steht durch die intensive Bejagung für die Fellindustrie und durch die gleichzeitige Lebensraumzerstörung (Waldrodungen, Flussbegradigungen und Umweltverschmutzung) sowie auch durch die starke Konkurrenz des robusten Minks auf der Roten Liste. Der Mink gilt als nicht gefährdet und unterliegt dem Jagdrecht.
Seit einigen Jahren laufen hoffnungsvolle Wiederansiedlungsprojekte mit besonderen Zuchtprogrammen am Steinhuder Meer. Das Wisentgehege in Springe am Deister stellt die Nachzucht für Wiederansiedlungsprojekte zur Verfügung. Ein weiteres Projekt im Saarland ist leider gescheitert.
Das umfangreiche Artensterben hat viele Gründe und Folgen. Für Fellmützen und Pelzmäntel rottete der Mensch den Europäischen Nerz aus und schaffte mit der Freilassung und Einbürgerung des Minks neue Probleme. In einigen europäischen Ländern entwickeln sich die Minkbestände zur menschengemachten Plage und bedrohen die Bestände von anderen Tierarten wie zum Beispiel von Küstenseeschwalben, Wasserratten oder Wühlmäusen. Aber auch dagegen entwickelt der Mensch wieder Ausrottungsprogramme und nennt es diesmal betont harmloser „Entnahme mit Lebendfallen und einschläfern“, um dem „Übeltäter“ Mink danach trotzdem seinen weichen Pelz zu stehlen.
Zum Glück ist seit 2008 in der EU der Handel mit Hunde- und Katzenfell verboten. Der Handel ist nur noch mit Fell als „Abfallprodukt“ von Nutztieren erlaubt. Daraus werden zum Beispiel auch Luxus Tierbetten oder Hundesofas aus Minkfell für unsere Haustiere produziert und die Möbelstücke können von Frauchen & Herrchen im Onlineshop direkt nach Hause bestellt werden.
Unser Killer-Hauskater interessiert sich NULL für schnieke Körbchen und anderes Tiermöbelgedöns. Seitdem er einfach bei uns eingezogen ist, gehören ihm alle Liegeflächen im Haus. Soo! Am liebsten chillt er tagsüber auf der Medidationskissenunterlage oder auf meiner Winterjacke. Was mache ich nur mit den ganzen Tierhaaren?^^
Ich wünsche allen einen schönen sonnigen Sonntag! 🙂

Smartphoneaufnahme Mink im Wisentgehege Springe, ©deisterland.wp.com