Flucht und Vertreibung

Millionen von Menschen sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR befinden sich weltweit mehr als 70 Millionen Menschen auf der Flucht vor Kriegen und Konflikten. Davon

Flüchtlinge: 25,9 Millionen (einschließlich 5,5 Millionen palästinensischer Flüchtlinge)

Asylbewerber: 3,5 Millionen

Binnenvertriebene: 41,3 Millionen

Die zehn größten Herkunftsländer der Flüchtlinge

Syrien – 6,7 Millionen
Afghanistan – 2,7 Millionen
Somalia – 950.000
Sudan – 725.000
Südsudan – 2,3 Millionen
Myanmar – 1,1 Millionen
Demokratische Republik Kongo – 720.000
Zentralafrikanische Republik –  591.000
Eritrea – 507.000
Burundi – 388.000

Die zehn größten Aufnahmeländer für Flüchtlinge

Türkei – 3,7 Millionen
Pakistan – 1,4 Millionen
Libanon – 950.000
Iran – 980.000
Bangladesch – 907.000
Äthiopien – 903.000
Jordanien –  715.000
Uganda – 1,17 Millionen
Sudan – 1,07 Millionen
Deutschland – 1,06 Millionen

Kommen alle in die EU? 91 Prozent aller Flüchtlinge leben nicht in der EU.

Alle Zahlen bis Ende 2018.

 

„Transgenerationale Traumatisierung“ oder „Mehrgenerationale Psychotraumatologie“

Heute eine Artikelempfehlung: Frau Saskia Heckens zum Thema „Transgenerationale Traumatisierung“ oder „Mehrgenerationale Psychotraumatologie“:

Vererbte Wunden – Trauma im System

Die politische Situation in und um Europa herum bringt Themen wie Krieg, Flucht & Vertreibung und damit einhergehende sexuelle Übergriffe noch einmal zurück in unsere Aufmerksamkeit, wie nie zuvor in der deutschen Geschichte. Begriffe wie Kriegskinder, Nachkriegskinder und Kriegsenkel werden lauter und größer, geprägt durch die Bücher von Sabine Bohde und Luise Reddemann. Die Resonanz ist groß, wie ich in meiner Praxis und Gruppenarbeit erlebe. Die alten traumatischen Erfahrungen, inzwischen schon über 70 Jahre her, stecken noch in den Systemen der Familien, in den Menschen selbst und sind auf der Gefühlsebene noch lebhaft und präsent. Und sie sind noch lange nicht so verblasst, wie man dies nach so einem langen Zeitraum erwarten sollte. Heilt die Zeit wirklich alle Wunden oder ist es möglich, dass Traumatische Erfahrungen im System weiter vererbt werden?

In der Systemischen  Therapie  und Traumatherapie erleben wir, wie sehr diese Themen die Menschen berühren, durch alle  Altersschichten hindurch. Alte Menschen weinen plötzlich über Dinge, die inzwischen über 70 Jahre her sind. Eigentlich doch vorbei und trotzdem sind die damit verbundenen Gefühle, während sie darüber sprechen noch so präsent, als wären sie gestern geschehen. Ängste und Wut steigen in den Menschen auf und es sind  Sätze zu hören wie „Meine Eltern haben auch nichts bekommen, als sie aus dem Osten hierher ankamen, die Flüchtlinge jetzt bekommen alles hinterher geschmissen!“. Und auf der anderen Seite aber auch ein tief empfundenes Mitgefühl mit den Menschen, die heute aus ihrer Heimat fliehen müssen, die dem Entsetzen des Krieges direkt ins Auge sehen mussten und ihre Familienmitglieder verloren oder zurückgelassen haben.
Ebenso ist zu hören von dem Impuls helfen zu wollen, Unterstützung anzubieten, da zu sein.
Einige Menschen fühlen sich gelähmt, können nicht mitfühlen, können nicht helfen, sind erstarrt in ihren Gefühlen, handlungsunfähig, machtlos der Größe dieser Thematik gegenüber.

Was genau passiert aber in jedem Einzelnen dadurch, dass der Krieg heute wieder so präsent bei uns wird. Kann es wirklich sein, dass diese alten Erfahrungen noch so real von Menschen hier bei uns erlebt werden, die teilweise gar nicht mehr selbst am Kriegsgeschehen der Jahre 1939-1945  beteiligt waren, vielleicht sogar selbst ihre Eltern nicht.

Weiter –> Link zum Originalartikel: http://www.naturheilpraxis-heckens.de/artikel/vererbte-wunden-trauma-im-system

 

Krisen auf der Erde

Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR befinden sich weltweit knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht vor Kriegen und Konflikten – so viele wie noch nie. 2014 wurden 13,9 Millionen Menschen zur Flucht getrieben – viermal so viele wie noch 2010. Jeden Tag machten sich durchschnittlich 42.500 Menschen auf den Weg auf der Suche nach Frieden, Sicherheit und einem neuen Leben.

Besonders alarmierend: die Hälfte aller Flüchtlinge sind Kinder.

KrisenAufDerErde

Globale Statistiken von UNHCR

Die sieben größten Herkunftsländer von Flüchtlingen

Syrien – 3,88 Millionen
Afghanistan – 2,59 Millionen
Somalia – 1,11 Millionen
Sudan – 648.900
Südsudan – 616.200
Demokratische Republik Kongo – 516.800
Myanmar – 479.000

Die sechs größten Aufnahmeländer von Flüchtlingen

Türkei – 1,59 Millionen
Pakistan – 1,51 Millionen
Libanon – 1,15 Millionen
Iran – 982.400
Äthiopien – 659.500
Jordanien –  654.100

Länder mit den meisten Binnenvertriebenen

Syrien – 7,6 Millionen
Kolumbien – 6 Millionen
Irak – 3,6 Millionen
Demokratische Republik Kongo – 2,8 Millionen
Sudan – 2,1 Millionen
Südsudan – 1,5 Millionen
Somalia – 1,1 Millionen
Ukraine – 832.000

Alle Zahlen bis Ende 2014