Burg Ludwigstein wurde 1415 im Auftrag des Landgrafen Ludwig des I. als Amtssitz errichtet. 1908 entdeckten die Wandervögel die verfallene Burg, die sie dann im Jahr 1920 kauften und wieder aufbauten. Heute ist die Burg eine Jugendherberge und ein beliebtes Tagungszentrum. Zudem beherbergt sie das Archiv der deutschen Jugendbewegung. Ich bin am 11. Mai 2018 zufällig auf die Burg aufmerksam geworden, da ich im Werra-Meißner-Kreis (Hessen) unterwegs war. Auf dem Burggelände war ordentlich was los und ich nutzte die Zeit, die imposante Jugendburg zu besichtigen.
Ich blieb dann noch ein paar Stunden länger auf der Burg. Einen Vortrag mit „Sir Vival“ Rüdiger Nehberg durfte ich mir nicht entgehen lassen. Es hat sich gelohnt. Die Lebensgeschichte des Konditors und Menschenrechtsaktivisten fand ich schon immer sehr beeindruckend. Er berichtete unter anderem, wie er sich im Amazonas-Regenwald für den Schutz der Yanomami-Indianer einsetzte. Als er trotz Begleitung durch ein Fernsehteam bei der brasilianischen Regierung kein Gehör fand, paddelte er mit einem Brief von Amnesty International und Greenpeace im Survivalgepäck auf einem selbstgebauten „Böötchen“ über den Atlantik, um die Völkermorde an den brasilianischen Ureinwohnern weltweit bekannt zu machen. Ekelsachen berichtete er natürlich auch 🙂 . Er ist trotz seiner zahlreichen Abenteuer auf Flüssen, Seen und Meeren nicht besonders seetauglich und berichtete ausführlich über seine weltmeisterliche Seekrankheit . Der Speiseplan aus dem Urwald wurde ebenfalls vorgestellt. So ’ne Made mit Nussgeschmack mag ja noch schmecken, aber ’ne gegrillte Ratte muss ich nicht unbedingt als Überlebensschmaus verspeisen 🙂 Einer Schlange die Beute zu klauen, indem er sie so lange massierte, bis das arme Reptil ihm alles auswürgte und er daraus sein Festmahl überm offenen Feuer knusprig grillte… Nun gut: In der Not frisst der Teufel Fliegen. Mit seinen 83 Jahren ist er auch heute noch menschenrechtlich stark engagiert. Gemeinsam mit seiner Frau gründete er TARGET e. V., um u. a. Projekte in Brasilien zu unterstützen und auf die Menschenrechtsverletzungen durch Genitalverstümmelungen in Afrika aufmerksam zu machen und diese Verbrechen zu beenden.
Hier ein paar Aufnahmen mit meiner Handycam 🙂